Die Kleinen sind jetzt häufiger online? 10 Grundlagen, um sie zu schützen

Gespräche über Online-Sicherheit unterscheiden sich je nach Alter und Entwicklungsgrad Ihres Kindes dramatisch. Bei sehr kleinen Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter haben Eltern die einmalige Gelegenheit, die Grundlagen zu schaffen, die die Sicht- und Verhaltensweisen eines Kindes in der digitalen Welt sein Leben lang prägen werden.

Eine Möglichkeit, jüngere Kinder im Internet zu schützen, ist, sie einfach damit vertraut zu machen. Ab welchem Alter, könnten Sie fragen? Es ist nie früh genug. Wenn Sie jemals ein vier Monate altes Kind gesehen haben, das nach Mamas Smartphone greift und dann weint, wenn Mama es ihm wegnimmt, dann ist klar, dass das Baby die Verhaltensweise der Menschen in seiner Umgebung beobachtet hat. Es weiß, dass das glänzende Spielzeug, das summt, eines von Mamas Lieblingsdingen ist. Es hat die Macht, ihre Aufmerksamkeit dauerhaft zu fesseln. Es bringt sie zum Lachen, Weinen und beeinflusst ihren Alltag und ihre Gefühle.

Online-Schutz für Kinder

Die Förderung von ausgewogenen Bildschirmgewohnheiten ist eine wirkungsvolle Möglichkeit, ihr Verhalten zu beeinflussen, wenn Kleinkinder beginnen, Fernsehen, Apps, interaktives Spielzeug und Lern-Websites zu entdecken. In dieser Entwicklungsphase tragen Schritte wie die Begrenzung der Bildschirmzeit, die Überprüfung der Inhalte und das Sprechen mit Ihrem Kleinkind in einfachen Worten über die Bilder und Geschichten, denen es begegnet, dazu bei, seinen digitalen IQ zu erhöhen. Hinweis: Die American Academy of Pediatrics (AAP) empfiehlt, Säuglinge und Krabbelkinder unter 24 Monaten von allen Bildschirmen fern zu halten.

Halten Sie mit der Entwicklung Schritt

Wenn Kinder in die Grundschule kommen, ist die Technologie oft Teil des Unterrichts. Einige Kinder (je nach familiärem Hintergrund) besitzen vielleicht sogar schon Smartphones. Da die Technologie zunehmend integriert wird, müssen Eltern in dieser Phase mit den wachsenden Online-Sicherheitsanforderungen eines Kindes mitgehen. Der Fokus sollte dabei auf folgenden Punkten liegen: Die Sicherung von Geräten, die Kinder mit in die Schule nehmen; das Festlegen von Filtern in Webbrowsern; die Begrenzung der Bildschirm- und Spielzeit; die Förderung von körperlicher Aktivität und Hobbys; und insbesondere das regelmäßige, altersgerechte Sprechen über die Online-Welt.

10 grundlegende Online-Regeln für jüngere Kinder

  1. Stellen Sie Geräte in einem gemeinsam genutzten Bereich auf. Wenn sich alle Computer, Fernseher und sonstigen Geräte in einem Gemeinschaftsbereich (z. B. im Wohnzimmer) befinden, haben Eltern die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder immer im Blick. Dieser einfache Schritt hilft Kindern auch, sich an die elterliche Überwachung und verantwortungsbewusstes digitales Verhalten zu gewöhnen.
  2. Achten Sie auf die Einhaltung von Familienregeln für die Gerätenutzung. Stellen Sie Regeln innerhalb der Familie für die Internet- und App-Nutzung fest, und wiederholen Sie sie regelmäßig für Ihre jüngeren Kinder. Der Entwicklungsgrad und das Maß an Selbstkontrolle ist bei jedem Kind unterschiedlich. Wenn Sie befürchten, dass Ihr Kind länger mit Geräten spielt  als gesund sein könnte, greifen Sie rechtzeitig ein. Wenn Sie ein 20-minütiges Zeitlimit für ein Online-Spiel festgelegt haben, müssen Sie es auch konsequent durchsetzen. Unserer Erfahrung nach bedauern Eltern von Teenagern am häufigsten inkonsequentes Verhalten bei der Durchsetzung von Regeln, als die Kinder noch kleiner waren.
  3. Machen Sie sich mit sicheren Kennwörtern vertraut. Mit der steigenden Zahl von Smart-Geräten im Haushalt ist es auch für kleinere Kinder schon normal, mit sprachgesteuerten Assistenten, Smart-TVs, internetfähigen Spielsachen und Online-Spielen zu interagieren. Wenn auf einem Anmeldebildschirm nach dem Kennwort gefragt wird, erklären Sie Ihrem Kind, was Sie tun (Ihr Kennwort eingeben) und warum Kennwörter notwendig sind. Gewöhnen Sie sich an, für Kennwörter eine Zweifaktor-Authentifizierung zu verwenden und die Startbildschirme von Geräten mit einem Pin-Code zu sperren.
  4. Filtern Sie Inhalte. Jüngere Kinder akzeptieren Inhalte, ohne sie zu hinterfragen und können Informationen noch nicht kritisch verarbeiten oder allein surfen. Wenn Sie einem jüngeren Kind die Internetnutzung erlauben wollen, sollten Sie am besten daneben sitzen und ihm die gezeigten Inhalte erklären. Um zu vermeiden, dass Ihr Kind versehentlich auf unangemessene Inhalte stößt, sollten Sie in Erwägung ziehen, die von ihm genutzen Geräte mit einer Kindersicherungssoftware auszustatten.
  5. Beginnen Sie, über Privatsphäre zu sprechen. Kinder aller Altersgruppen verstehen das Wort “meine”. Erklären Sie Ihren Kindern, sobald sie im Internet unterwegs sind, warum es wichtig ist, ihren Namen, ihr Bild, die Namen von Familienmitgliedern, den Namen ihrer Schule und ihre Adresse für sich zu behalten.
  6. Führen Sie frühzeitig die Nutzung eines VPNs ein. Wenn Kinder von klein auf gelernt haben, ein sicheres Netzwerk (VPN – virtuelles privates Netzwerk) beim Surfen zu verwenden, können sie ihre Privatsphäre online besser schützen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie die private Verschlüsselung alle gesendeten Inhalte (Suchvorgänge, Aktivitäten, Nachrichten) durch einen “Tunnel” schickt und dass andere Personen die Informationen deshalb nicht sehen können. Selbst mit dem Senden einer simplen Nachricht an die Oma könnten unbeabsichtigt sensible Informationen in falsche Hände geraten.
  7. Erklären Sie das Konzept von Betrug. Sobald Ihr Kind das nötige Verständnis hat, erklären Sie ihm, wie (und warum) einige Leute online versuchen, andere dazu zu verleiten, auf ein Kästchen oder einen Link zu klicken, um mehr über sie zu erfahren. Erläutern Sie, warum es nicht auf Pop-Up-Anzeigen, Hyperlinks und Nachrichten klicken sollte, die Malware oder Phishing-Links enthalten könnten. Um die Geräte der Familie vor böswilligen Links zu schützen, sollten Sie kostenlose Tools wie WebAdvisor nutzen.
  8. Sprechen Sie über die digitale Gefahr durch Fremde. Wenn Sie einen Webbrowser öffnen, öffnen Sie Ihr Zuhause für Dinge und Menschen, die Sie nicht kennen. Kinder jeden Alters können versehentlich in digitale Gefahrenzonen geraten. Bringen Sie kleinen Kindern bei, nicht online mit einem Fremden zu sprechen und keine Fotos an andere zu schicken (oder mit ihnen zu teilen). Es ist auch eine gute Idee, die Kamera des Laptops oder Tablets abzudecken, Kindern zu raten, niemals auf einer Website zu bleiben, die Sie nicht gutheißen würden, und niemals etwas herunterzuladen oder auf einen Link zu klicken, ohne Sie um Erlaubnis zu fragen.
  9. Zeigen Sie ihm sicheres Verhalten in sozialen Netzwerken. Online-Communitys sind Teil unseres Lebens geworden, deshalb sollten Sie schon früh darüber sprechen, wie man sie sicher nutzen kann. Für jüngere Kinder gibt es verschiedene kindgerechte Browser, Apps und soziale Netzwerke, die sich hervorragend eignen, um ihnen die Grundlagen von Privatsphäre und Interaktion mit anderen Kindern im Internet zu vermitteln.
  10. Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind. Von allen erwähnten Grundsätzen haben wir den besten für zuletzt aufgespart. Das Schaffen eines offenen und vertrauensvollen Gesprächsklimas ist immer noch das beste Mittel, um Kinder heute und in Zukunft online zu schützen.

Obwohl Kinder auch in der Schule an die Grundlagen der Internetsicherheit herangeführt werden und diese Konzepte immer wieder auffrischen, ist es die konsequente, bewusste Arbeit der Eltern, die entscheidend ist, um die Werte und Fähigkeiten zu prägen, die ein Kind braucht, um sich in der Online-Welt zurechtzufinden. Wenn Sie einige dieser Grundsätze frühzeitig einführen und sie konsequent umsetzen, ist es möglich, dauerhaft einen entscheidenden Einfluss auszuüben, während Ihre Kinder verschiedene Phasen ihres digitalen Lebens durchlaufen.

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